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Donnerstag, 14. März 2019

Über Bergsteigen, Schafe und Matty Matheson

Immer noch ist es bereits Donnerstag Abend und ich sitze im beschaulichen Stirling und habe noch ein bisschen Zeit "Montag" zu verarbeiten.

Im "normalen Leben" könnte man mich durchaus als Freund des "Auschlafens" bezeichnen. Auf Reisen schaffe ich es jedoch immer recht gut früh aufzustehen und das oftmals, wie auch heute, ohne Wecker. Um halb 8 bin ich also wach, richte mich in aller Ruhe, lese noch ein bisschen und gegen halb 9 verlassen wir unser Airbnb. Von Kate können wir uns auch noch verabschieden. Sie war wirklich eine sehr gute Gastgeberin und wir haben uns dort sehr wohl gefühlt. Sollte mal jemand ein Airbnb in Edinburgh suchen vermitteln wir sie liebend gerne!

Wir beschließen, da das Wetter wirklich sehr schön ist, den Berg "Arthurs Seat" zu besichtigen.
Laut unserem Handy ein ungefähr einstündiger Marsch.
Nun muss man fairerweise sagen dass ich kein großer Freund der Höhe bin.
Als, im klassischen Sinne, nicht sehr großgewachsener Mann macht es womöglich auch die Gewohnheit, alles in allem jedoch meide ich, wenn es sich denn zu vermeiden lässt, "hohe Situationen".
Da Schottland jedoch nicht nur für seine Kellerpubs sondern eben auch für Berge bekannt ist beschließen wir uns Edinburgh einmal "von oben" anzuschauen.

Im Nachhinein bin ich natürlich froh am Gipfel des Berges gewesen zu sein, der "Aufstieg" jedoch war für mich definitiv eine sehr große Herausforderung und wäre Lena nicht eisern vor mit empor gestiegen so wäre ich wahrscheinlich umgedreht.
Am Ende war ich einigermaßen halblebig, mit zitternden Beinen und einiger Angstmomente am Gipfel angekommen. Hier war ich jedoch dem Wind schutzlos ausliefert und mehr als ein halbgares Lächeln in meine Kamera war nicht möglich.


Die Aussicht von "Arthurs Seat" war natürlich spektakulär jedoch ist mein Bedürfnis nach "Bergerklimmungen" für geraume Zeit gesättigt.
Trotz alle dem bin ich froh den Aufstieg gewagt zu haben und über meinen Schatten gesprungen bzw. geklettert zu sein. Trotzdem muss ich sagen kam ich in gewisserweise an eine Art persönliche Grenze, das hat sich nicht unbedingt gut angefühlt und ich denke am Ende vom Tag wird aus mir kein Bergsteiger mehr!
Das ist aber auch mehr als in Ordnung. Oft habe ich das Gefühl man muss seine Grenzen ständig ausloten und immer an der Grenze von Lern- zu Panikkurve sein um im Leben weiterzukommen.
Allerdings glaube ich dass ich am besten funktioniere wenn ich im "flow" bin. In einer art "Raum" in dem ich mich wohl fühle, wo ich sein kann wie ich bin, mitsamt meiner schwächen und stärken und wo nicht ständig Druck von aussen (oder natürlich auch von innen) ausgeübt wird.

Der Ausblick auf Edinburgh (und Lena) ist trotzdem atemberaubend!


Nach unser Bergtour (der Abstieg war noch besonders hart) liefen wir noch ans andere Ende der Stadt um unser wohlverdientes Frühstück einzunehmen. In einem kleinen Café gab es leckeren Kaffee und ein gutes Sandwich.


Frisch gestärkt besuchten wir anschließend das "National Museum of Scotland".
Dieses Museum beinhaltet zum einen die schottische Geschichte und zum anderen technische Errungenschaften der Menschheitsgeschichte.
Obwohl Schottland durchaus für Schafe bekannt ist sahen wir im Museum unser 1. Schaf (alledings geklont und tot) denn "Dolly das Schaf" wird in Edinburgh ausgestellt.


 Nach dem Museumsbesuch mussten wir uns ein wenig beeilen denn ein von mir mit Spannung erwartetes Ereignis stand an. Dazu muss ich jedoch etwas ausholen.
Ich bin nicht nur großer Freund leckerer Küche und esse gerne sondern stehe auch gerne am Herd und koche. Vor einigen Jahren entdeckte ich auf "Youtube" einen Koch namens "Matty Matheson".
Ein Kanadier der mir damals beibrachte "die beste Lasagne der Welt" zu kochen.
Sofort war ich angetan, kochte die Lasagne nach und war direkt in Essen und Koch verliebt.
(Hier das besagte Video)


Seit dem habe ich alle Videos von Matty gesehen, seine verschiedenen Sendeformate lieben gelernt und wurde immer mehr zu einem Fan.
Nun lebt Matty jedoch in Toronto, CA, und demnach weit weg von mir und dem beschaulichen Schwabenländle.
Vor einer guten Woche las ich Morgens im Bett ein wenig durch Facebook und entdeckte einen Post von Matty in dem er ankündigte nächste Woche in Edinburgh zu sein um dort sein Kochbuch zu signieren. Ich überlas diese Nachricht erst einmal denn eigentlich hatte Matty eine Art "England Tour" angekündigt in der er in einige Städte fuhr um dort sein Kochbuch zu signieren.
Durch familiäre Zwischenfälle wurde diese Tour jedoch abgesagt bzw. verschoben.

Völlig aufgelöst las ich den Post also noch einmal und stellte fest dass wir genau zu diesem Zeitpunk in Edinburgh sind!

Nun stehe ich also eine gute Woche später in einer Schlange vor einem Buchladen, in meiner Hand Matty Kochbuch und bin unfassbar aufgeregt. Je näher die Schlange Matty kommt desto nervöser werde ich (deutlich nervöser als beispielsweise bei Bewerbungsgesprächen o.ä.)
Und da ist der Moment. Ich schlage mit ihm ein, wir unterhalten uns kurz (ich sage dass ich aus Süddeutschland gekommen bin, was durchaus Achtung findet und mit einem, offensichtlich dem einzigen deutschen Wort in Mattys Wortschatz befindlichen, "Scheiße" kommentiert wird) und machen ein Foto. Das ganze dauert vielleicht 2 Minuten und trotzdem kommt es mir ewig vor.
Es mag irgendwie Teenie mäßig wirken (vor allem da ich hier ja nicht vor den Backstreet Boys oder Tokio Hotel stehe sondern vor einem Koch) und trotzdem genieße ich es total.
Niemals hätte ich gedacht Matty zu treffen!
Definitiv ein Highlight des Jahres welches mir sehr viel bedeutet!


Nach dem ich mich einigermaßen beruhigt habe (erst der Bergaufstieg und dann Matty Matheson) gehen wir in einen gemütlichen Pub und trinken ein Alé.
Viel Zeit haben wir jedoch nicht denn schon bald fährt unser Bus welcher uns nach Stirling bringen soll. Dort besuchen wir Lea, eine Freundin von Lea. Wir freuen uns ein wenig aus der großen Stadt raus zu kommen, endlich die Highlands zu sehen und vielleicht auch ein lebendiges und vor allem natürlich entstandenes Schaf!


2 Kommentare:

  1. Lieber Tim,
    Deine liebe Tante aus Hamburg präsentierte mir voller Stolz deinen Blog.
    Ich bin begeistert!
    Du hast einen so wundervollen Schreibstil. Bitte nutze dieses Talent, schreibe Büchern oder Reisebericht etc.
    mach einfach weiter so!
    Liebe Grüße

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