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Freitag, 20. Februar 2015

Werkzeug, Ramsch und Busenbilder

Momentan bin ich leider nicht so fit.
Schon in Deutschland war ich etwas erkältet und die letzte Woche, in der ich viel zu viel in Bars unterwegs war um allen Leuten gebührend Tschüss zu sagen, hat sicherlich nicht wirklich zu meiner Genesung beigetragen.
Eigentlich wollte ich heute Snowboarden gehen aber da ich wirklich keine gute Nacht hatte (eine polnische Familie ist gestern Abend bei uns im Hostel angekommen und war sehr sehr laut) habe ich beschlossen heute daheim zu bleiben.
Aber ich wollte auch nicht den ganzen Tag rumsitzen deshalb bin ich heute auf einen Flohmarkt gegangen.
Wie mir berichtet wurde ist das sehr typisch für den Balkan und solche Märkte findet man fast in jeder Stadt.
Nun gehe ich generell sehr gerne auf Flohmärkte musste jedoch sehr schnell feststellen dass das hier definitiv sehr anders zu geht!


Grundsätzlich ist es in Mazedonien einfach ziemlich dreckig.
Die Leute werfen viel einfach auf die Straße oder wie hier einfach in den Fluss.
Um es vorwegzunehmen, ich habe auf dem Flohmarkt nichts wirklich tolles gefunden was ich wirklich kaufen wollte.
Wie mein Titel es schon verrät kann man die Waren hier relativ schnell zusammenfassen.
Es gibt viel Werkzeug, Handyhüllen, ein bisschen Lebensmittel, Filme (sowohl mit als auch ohne Kleidung) und einfach viel Ramsch.



2002 war die letzte Volkszählung in Mazedonien und laut dieser leben in Skopje ungefähr 500.000 Menschen.
Man munkelt jedoch dass es heute mindestens 200.000 mehr sind.
28% Arbeitslosigkeit wurde damals registriert. 
Doch auch diese Zahl dürfte heute nicht mehr stimmen.
So sind wirklich einige Menschen ohne Arbeit und verdienen ihren Lebensunterhalt in dem sie vor allem Handys und elektronische Geräte stehlen und diese auf dem Markt verkaufen.
Für mich als Europäer ist das meiste wirklich Müll und ich würde nie auf die Idee kommen so etwas zu kaufen doch für die Menschen hier ist dieser Markt sehr wichtig!


Immer mehr merke ich dass dieses Land und vor allem diese Stadt wirklich sehr arm ist.
Ich werde auf jedenfalls in einem anderen Post auf die Entwicklung Skopjes eingehen.
Im großen und ganzen sind die Menschen hier sauer und möchten gerne etwas ändern aber eigentlich wissen sie dass sich nichts ändern wird.
Die guten Dinge die sie haben versuchen sie zu verteidigen!
Ich spüre immer wieder wenn ich durch die Straßen laufe diesen leichten Druck auf meinen Schultern.
Dieses wissen dass ich hier nicht machen kann was ich möchte, für mich wirklich eine der größten Herausforderungen hier.
Und obwohl ich als Tourist einige Privilegien genieße (Wie zum Beispiel dass ich einfach wesentlich mehr Geld habe als die meisten hier, und das obwohl ich wirklich wenig Geld habe) merke ich trotzdem dass ich die Freiheit die ich in Deutschland habe mehr schätzen werde wenn ich zurück komme!


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