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Samstag, 11. April 2015

Von Tirana nach Sarajevo....mit dem Bus

Ich hasse 2 Dinge am reisen.
Busse und Grenzkontrollen.
Beides kommt allerdings sehr häufig vor (gerade wenn man durch den Balkan reist)
Aber beginnen wir von vorne.

Es ist Freitag, 13.00 Uhr und ich verlasse traurig das Hostel Albania.
Ich habe die Zeit dort wirklich sehr sehr genossen und ich kann mich an den Gedanken nicht mehr dort zu arbeiten wirklich sehr schwer anfreunden.


Mit einem Hostelgast Dillon mache ich mich auf die Suche nach dem richtigen Bus.
Es hieß an einem Kreisverkehr würde ein MiniBus warten.
Tatsächlich stellte sich dieser MiniBus jedoch als ein normaler Sprinter heraus.
12 Platze fasste der Bus, jedoch wurden 16 Leute in den Bus gequetscht sodass sich die 2 stündige Fahrt nach Shkodra sehr unbequem herausstellte.
Endlich angekommen schafften wir es gerade noch so unseren Anschlussbus nach Ulcinj (Montenegro) zu erwischen. Wieder ein MiniBus, dieses Mal jedoch mit etwas weniger Platz.
So wurde beispielsweiße für einen weiteren Fahrgast mein Rucksack einfach auf den Boden gelegt und als Sitz benutzt.
Nach einer guten Stunde erreichten wir den Grenzübergang nach Montenegro.

Und wieder bekam jeder in seinen Reisepass einen Stempel, ausser Ich (was sich als sehr schlecht herausstellen sollte).
Weder beim einreisen nach Mazedonien, Albanien oder Montenegro habe ich einen Stempel bekommen.
Mein Reisepass ist also immer noch leer und sieht aus wie neu.


Nachdem wir die Grenze passiert hatten waren wir relativ schnell in Ulcinj.
Nun hatte ich eine folgenschwere Entscheidung zu treffen.
Nach Montenegro wollte ich nach Bosnien reisen und Sarajevo besuchen.
Jedoch wollte Dillon nach Kotor fahren.
Also nahmen wir den gleichen Bus, jedoch verließ ich diesen schon in Budva um von dort weiter nach Bosnien zu reisen.


Wir konnten unseren Augen kaum glauben wie schön sich das Abendrot über dem Meer spiegelte (ich habe versucht aus dem Bus heraus ein Foto zu machen)
Gegen 21.00 Uhr kam ich in Budva an.
Es war kalt, windig und dunkel.
Ich beschloss mich über die Verbindungen nach Sarajevo zu informieren und fand eine günstige Verbindung noch am selben Abend.
So beschloss ich um 22.00 Uhr den 6 stündigen Bus nach Sarajevo zu besteigen (aus den 6 stunden wurde jedoch nichts, soviel sei gesagt)
Wieder hatte ich das Vergnügen in einem kleinen MiniBus zu fahren.
Obwohl es bereits dunkel war und ich mir dachte dass ich nun etwas schlafen könnte beschloss der Busfahrer jedoch laut Musik zu hören und im Bus zu rauchen.


Um kurz vor halb 3 erreichten wie die Grenze zu Bosnien.
Als wir durch die Grenze Montenegros fuhren (um quasi auszuchecken) stellte sich jedoch heraus dass der dortige Grenzkontrolloer mit meinen nicht gestempelten Pass sehr unzufrieden war.
So musste ich aussteigen (natürlich zum Leidwesen aller anderen) und mich erklären.
Jedoch sprach der Mann kein Englisch so dass ich einen Übersetzer benötigte.
Meine Erklärung dass ich keinen Stempel bekommen habe überzeugte ihn nicht.
Ich musste meinen Rucksack leeren, fragen über meinen Aufenthalt beantworten und wurde mehrmals sehr laut gefragt ob ich ein Terrorist sei.
Nachdem jedoch ausser meiner (sehr verdächtigen Kamera) nichts in meinem Rucksack gefunden wurde durfte ich Montenegro verlassen (und bekam meinen ersten Stempel)
Nun mussten wir in Bosnien einreisen.
Wie sich jedoch herausstellte ist das gar nicht so einfach.
Um es kurz zu machen, wir standen geschlagene 5 Stunden an der Grenze, im kalten Bus ohne Standheizung wären Polizisten den ganzen Bus von oben bis unten untersuchten.
Nachdem der Busfahren eine ganze weile in den Büroräumen der Polizisten verschwand (ich vermute um sie zu bestechen) konnten wir endlich unsere Fahrt fortsetzen.
Gegen halb 10 kam ich in Sarajevo an.
Völlig durchgefrohren, müde aber auch erleichtert.
Doch das was ich da vom Busparkplatz aus sah sah nicht aus wie das Sarajevo aus den Bildern im Internet.


Nachdem ich eine 3/4 Stunde nach einem Geldautomat suchte, endlich einen fand und einen Taxifahren fragte ob er mich denn ins Zentrum fahren könnte erfuhr ich dass ich mich wohl in Ost-Sarajevo befand, welches 15 Kilometer vom "richtigen" Sarajevo entfernt ist.
Ich war einfach so kaputt, mir war so kalt obwohl ich sehr schwitzte und ich wollte nur noch eine Dusche und ein warmes Bett.
Der Taxifahrer fuhr mich netterweise in ein günstiges Hostel in dem ich sofort eincheckte.
So sitze ich also hier, frisch geduscht, mit ordentlichem Husten aber auch neuen Erfahrungen.
Ich denke ich werde ab sofort den Zug als Verkehrsmittel wählen.

Eine wichtige Erkenntnis die ich seit meinem verlassen aus Deutschland gelernt habe ist dass egal wie schlimm die Situation ist.
Am ende vom Tag hat man eine gute und spannende Geschichte mehr zu erzählen!



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