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Donnerstag, 10. August 2017

Über Finnland, laufen und Game of Thrones


Es ist Dienstag Nachmittag, ich sitze auf einem Schiff, um mich herum nur Meer und mehrere Gäste der Fähre die sich eine Kanne Sangria für 17,50 Euro gönnen.
Ich muss erst einmal durchatmen, denn ich habe das Gefühl ich kann gar nicht alle Einzelheiten, alle wichtigen Aspekte unseres Finnland Aufenthaltes zusammenfassen.
In meinem Kopf genehmige ich mir einen Schluck Sangria, in Wahrheit einen aus meiner Wasserflasche und beginne zu schreiben.

Es ist Montag Morgen, wir sind voller Tatendrang auf dem Weg zu unserer Fähre denn wir wollen heute nach Helsinki fahren.
Immer noch ziemlich müde aber motiviert packen wir unsere Rucksäcke und laufen ungefähr eine halbe Stunde zum Hafen von Tallinn.
Dort müssen wir zu erst unser Ticket abholen, dieses dann einlösen und noch etwas auf unser Schiff warten 
Im Supermarkt habe ich am Vortrag einen Creme-Lachs-Aufstrich gekauft und esse diesen jetzt mit etwas Brot.
Um 11 Uhr ist boarding time und wir können unsere Fähre Richtung Helsinki besteigen.
Unter Fähre habe ich mir etwas ähnliches wie die Schiffe auf dem Bodensee vorgestellt.
Vor uns steht jedoch ein wirklich große Schiff


Im inneren erwarten uns mehrerer Bars, ein Casino, ein Konzertraum und auch auf Deck gibt es eine Bar und eine Band spielt für uns akustische Klassiker der finnischen Popmusik.
Alles in allem deutlich mehr Luxus als wir erwartet haben.
Für die 2 1/2 stündige Fahrt zahlen wir gerade mal 17,50 Euro pro Person.




In Helsinki angekommen stellen wir jedoch fest dass unser Hostel doch ein ganzes Stück weit weg vom Hafen von Helsinki ist.
Um das Ganze abzukürzen, wir haben irgendwie versucht mit Karten und unseren Handys den Weg zum Hostel zu finden.
Für die knapp 30 Minuten lange Strecke benötigten wir über 2 Stunden.
Vom Hafen aus fuhren wir mit der Bahn in die Innenstadt und von dort aus irrten wir 1 1/2 umher.



Unser erster Eindruck von Helsinki war durchaus leicht verstörend.
Aus der Straßenbahn heraus sahen wir diese komische, nackte, Statute die ganz offensichtlich auf einen Platz urinierte.
Das konnte ja heitert werden.


Endlich im Hostel angekommen waren wir wirklich ziemlich fertig.
Stundenlanges herumlaufen ohne wirkliches Ziel, bei Regen und mir schweren Rucksäcken zerrte schon ganz schöne an unserer Grundkonstitution.
Nachdem wir noch eine halbe Stunde am Check In in unserem Hostel warten mussten konnten wir endlich unser Zimmer beziehen.

Helsinki ist wirklich eine sehr sehr teure Stadt wie uns schon beim buchen des Hostels bewusst wurde.
Im Vergleich, in Estland wohnten wir in einem wirklich schöne Hostel direkt in der Innenstadt in einem recht guten Bett für 13 Euro die Nacht (ein 6 Bett Zimmer)
In Helsinki wohnten wir in einem Hostel 20 Minuten mit der Bahn vom Stadtkern entfernt für 36 Euro pro Nacht in einem 26! Bett Zimmer.
Unser Bettgestell war aus ziemlich billigen Aluminium und unserer Matratzen durchgelegen.

Im Kiosk um die Ecke kauften wir noch ein billiges aber von einem Local empfohlenes Bier und beschlossen den Abend im Hostel zu verbringen um am nächsten Tag Fit zu sein, das war auch bitter nötig

Tagesschritte: 10.453


Am nächsten Tag standen wir früh auf, frühstücken schnell und machten uns auf den Weg zur Bahnstation um in die Innenstadt zu kommen um dort an einer Stadtführung teilzunehmen.
Dieses mal klappte alles gut und wir kamen pünktlich am Treffpunkt an.
Die Stadtführung führte uns durch die komplette Innenstadt und den Hafen von Helsinki.
Hier einige Impressionen.







In der Innenstadt ereignete sich eine nahezu unfassbare Begegnung die ich unbedingt erzählen muss.
Etwas ausholen muss ich jedoch auch.
Wie bereits in einem vorherigen Artikel erwähnt bin ich sehr großer Game of Thrones Fan, eine Fantasy Serie die aktuell läuft.
Um die Folgen nicht am darauffolgenden Tag in Deutschland schauen zu müssen stehe ich seit 4 Wochen jede Nacht um 03.00 Uhr auf und schaue mir quasi live aus Amerika die aktuelle Episode an.
Auch Steffen ist großer Fan und die aktuellen Ereignisse der Staffel sind wir uns immer wieder Mittelpunkt vieler Gespräche und Diskussionen.
Darüber hinaus spreche ich auch so mit vielen Freunden über Game of Thrones, informiere mich im Internet über Fan Theorien oder schaue mit Recaps oder Diskussionsrunden über einzelne Folgen an.
Kurz gesagt, ich bin wirklich ein großer Fan.
Die Serie bezieht sich auf eine Buchvorlage des amerikanischen Autors George R. R. Martin. 

Mitten auf der Straße während unsere Führerin gerade etwas über Helsinki erzähle sehe ich einen etwas älteren, auch durchaus dickeren, bärtigen Mann in der Straße laufen.
Scherzhaft sage ich zu Steffen "Hey guck mal, da ist George R. R. Martin"
Erst lachen wir beide, denn der Fremde sieht dem Erschaffer unserer Serie wirkliches sehr ähnlich, doch dann wird uns bewusst dass die Ähnlichkeit nicht nur sehr vorhanden ist, Nein, gerade ist wirklich George R. R. Martin mitten in Helsinki an uns vorbeigelaufen.
Sofort verlasen wir die Gruppe und gehen ihm nach, Fragen nach einem Foto, jedoch scheint er nicht wirklich in der Laune dafür zu sein.
Er sagt uns noch "Hi" und geht dann seiner Wege.
Wie vom Schlag getroffen bleiben wir an der Straßenecke stehen.
Wir konnten gerade wirklich den Mann, der so viele Charaktere erschaffen (und auch getötet) hat die wir lieben ist gerade an uns vorbeigelaufen und hat "Hi" gesagt.
Sobald wir WiFi haben Googlen wir direkt und dort, auf der offiziellen Website von George R. R. Marin steht dass dieser in ein Paar Tagen in Helsinki an einer Convention teilnehmen wird.
Was für ein unfassbarer Zufall.
Ein Autor der in Santa Fe lebt, zwei Fans aus Deutschland und alle treffen sich zufällig mitten in Helsinki, verrückt.


Wir versuchen uns etwas zusammenzureißen und unsere Tour fortzusetzen.
Die Gesichte Finnlands ist wirklich interessant und einige unsere Fragen werden  geklärt.
Zum Beispiel viel uns auf dass fast alle Straßennamen und Bezeichnungen 2 Namen haben.
Nun erfuhren wir dass das erste Wort immer finnisch, das zweite Wort schwedisch ist.


Ein weiter wirklich lustiger Fakt war das große Riesenrad am Hafen.
Für 10 Euro konnte man dort eine Runde fahren und einen Blick über den Hafen genießen.
Jedoch konnte man auch direkt 200 Euro ausgeben.
Dafür darf man dann eine Stunde in einer der schwarzen Kabinen in denen sich eine Sauna befindet.
Über so viel Dekadenz musste ich wirklich sehr schmunzeln


Nach unserer Tour halten wir uns noch etwas im Hafenviertel auf, kaufen noch etwas Brot, Vespern und machen uns dann auf den Weg zurück zu unserem Hafenterminal (etwa eine halbe Stunde zu Fuß) um wieder zurück nach Estland zu kommen.


Auf der Fähre angekommen setzen wir uns in die Sonne, atmen erst einmal durch, genießen den Fahrtwind, ziehen uns etwas warmes an denn der Fahrtwind wird immer kühler und ich schlafe sogar kurz ein.
Geweckt werde ich von akustischen Ergüssen der Akustik Band auf dem Schiff.
Vor uns befindet sich die Küsten von Estland.
Unser Schiff fährt in den Hafen ein.
Müde, mit schmerzenden Füßen aber auch motiviert packe ich meinen Rucksack, ziehe diesen über meinen Rucken, schnalle alles fest, atme durch und verlasse das Schiff.


Tagesschritte: 18.896




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