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Samstag, 5. August 2017

Von Friedrichshafen nach Berlin

Es ist gerade 11.21 Uhr und ich sitze in einem sonnigen Wohnzimmer inmitten des Prenzlauer Bergs in Berlin.
Voll gepumpt mit Kaffee versuche ich gegen die Müdigkeit und den Schlafmangel der letzten Nacht anzukaempfen.
Aber fangen wir von vorne an.
Freitag den 04.08. Treffe ich mich mit meinen Eltern und Steffen in Friedrichshafen am Bodensee.
Von dort werden wir unsere Reise beginnen.
Wir setzten uns in eine schöne Strandbar, genießen das Wetter und trinken einen Cocktail


Gegen 21.00 Uhr treten wir unseren Weg Richtung Bahnhof an und fahren mit dem Reginoalexpress   nach Ulm. Von dort fahren wir weiter nach Berlin.


Wir sind fast schon etwas überrascht als wir feststellen dass unser Zug auf die Minute pünktlich ist.
Im Zug angekommen stellen wir jedoch fest dass es definitiv kein Fehler gewesen wäre für etwas Aufpreis einen Sitzplatz zu reservieren. So sitzen wir recht eng aneinander.
Das einzige was unsere Stimmung trübt ist das naturtrübe Bier welches wir im Zug genießen.
So kann eine Reise beginnen.


Doch nach wenigen Stunden Fahrt hielt die Bahn in Plochingen 
Nach einer Durchsage im Zug wissen wir jedoch mehr. Anscheinend gab es zwischen Plochingen und Esslingen einen Unfall mit Personenschäden. Im Gespräch mit einer Zugbegleiterin finde ich ausserdem heraus dass sowohl die Staatsanwaltschaft als auch die Kriminalpolizei eingeschlagen wurde.
So hatten wir also einen außerplanmäßigen Halt von ungefähr einer Stunde in Plochingen.
Uber den Lautsprecher in der Bahn wurden wir darüber informiert dass wir die Bahn auch verlassen dürfen um uns etwas die Beine zu vertreten. 
Nach etwa einer halben Stunde, Steffen war noch im Zug während ich mit einigen anderen Fahrgästen beim Kisok etwas zu trinken holte, beschloss ich kurz wieder in den Zug zu steigen um etwas Kleingeld zu holen.
Gerade im Abteil angekommen schlossen sich die Türen.
Meine Begleiter vom Kiosk stiegen ebenfalls in die Bahn ein und meinten es hätte unmittelbar eine Durchsage gegeben dass der Zug nun wieder weiterfährt.
Und prompt bewegte sich der Zug wieder voran.
Doch es wurde sofort unruhig im Zug und aus dem Fenster sah ich wie ein junges Mädchen panisch am Zug entlang rannte. Alles klopfen und rennen half jedoch nichts...der Zug fuhr einfach los....
Im Inneren des Zuges wusste keiner so recht was nun zu tun ist. Die meisten Passagiere waren sauer und allgemein herrschte große Unverständnis über das schnelle los fahren der Bahn. Ein Mann schien sich besonders zu ärgern und stellte sich dann als Vater des Mädchens heraus.
Die Familie war aus einem Ägypten Urlaub gekommen, hatte durch den verspäteten Flieger ihren ersten Zug verpasst und waren nun von München aus unterwegs nach Halle.
Alle waren schon knapp 16 Stunden auf den Beinen.
Die Eltern stiegen am Stuttgarter Hauptbahnhof aus und fuhren zurück nach Plochingen um ihre Tochter wieder einzusammeln....kein wirklich erstrebenswertes Ende für einen Familienurlaub.  



Wir beschlossen nach diesem durchaus dramatischen Ereignis uns in unsere Schlafsäcke zu legen bzw. Zu sitzen und etwas Schlaf zu finden (was mehr oder minder gelang, ich konnte ungefähr eine Stunde schlafen...wenn überhaupt)

Mit knapp 40 Minuten Verspätung und ziemlich müde kamen wir jedoch um 08.40 endlich, nach 11 Stunden Fart am Hauptbahnhof in Berlin, der ersten Station unserer Reise an!



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