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Samstag, 21. März 2015

Fasaden, umherirren, Essen und der Tod

Ich habe es endlich mal aus dem Hostel geschafft und habe mich durch die Großstadt Tirana geschlagen.
Bei meinem ersten kurzen Ausflug habe ich schon gemerkt dass hier viel los ist.
Als ich so durch die Straßen wanderte hat sich das nur bestätigt.


Ich liebe es sehr durch die alten Straßen Tiranas zu gehen.
Alte Fasaden, überall sitzen Menschen, trinken Kaffee, die Sonne scheint und wieder zeigt sich mir diese Stadt als sehr sehr lebendig.
Mein Ziel ist es einen Burger Laden zu finden.
Mein Chef, Class, der neben seinem Hostel auch noch vor 3 Monaten ein Restaurant eröffnet hat hat mich zum essen eingeladen.
Zu Fuß vom Hostel ungefähr 15 Minuten entfernt.
Mit knurrendem Magen mache ich mich gegen 15.00 Uhr auf den Weg.


Ich passiere das Zentrum Tiranas.
In Skopje war der Verkehr absolut verrückt.
Niemand hat sich an irgendetwas gehalten und ich habe schon einige male beim überqueren der Straße gedacht dass nun mein letztes Stündlein geschlagen hat.
Doch das ist nichts im vergleich zu der Verkehrsführung in Tirana.
Es wird ständig nur gehupt, überholt, und natürlich viel zu schnell gefahren.
Es gibt zwar Zebrastreifen doch eigentlich muss man nur versuchen möglichst schnell eine Lücke zwischen ein paar Autos zu finden und dann rennen.


Wie auch bei meinen letzten Spaziergängen werde ich auch hier ständig von Bettlern angesprochen.
Ein Kind rennt mir fast einen Block hinterher.
Doch hier den Kindern geld zu geben ist moralisch absolut nicht vertretbar.
Eltern die kein Geld haben bekommen hier vom Staat Geld um ihre Kinder in die Schule zu schicken.
Leider gibt es oft auch Eltern die das Geld behalten und ihre Kinder zum betteln auf die Straße schicken.
Selbst im Winter nur mit einem T-Shirt bekleidet müssen sie irgendwie versuchen Geld zu bekommen.
Das kann nur durchbrochen werden wenn die Kinde rund vor allem die Eltern mit dieser Methode keinen Erfolg haben.
Es mag wirklich hart für diese Kinder sein doch ich hoffe das weitere Generationen davor verschont bleiben.


Nach über einer halben Stunde laufen habe ich das erste mal den leisen verdacht dass ich eventuell nicht richtig abgebogen bin.
Doch vorerst bin ich voll all den reizen überwältigt, schaue mich ständig um, mache Fotos und bin sehr froh hier zu sein.


Nach einer Stunde steht es fest.
Ich habe mich verlaufen.
Generell bin ich nicht so gut was Orientierung angeht.
Ich habe mich in stuttgart schon 1000 mal verlaufen.
Doch dort habe ich ein Handy das mir weiterhilft.
Hier entscheide ich mich Passanten nach dem Weg zu fragen.
Doch das entpuppt sich als ziemliche flaute.
Die Menschen behaupten sie würden englisch verstehen aber noch während man sein problem erklärt sieht man schon in deren Gesicht dass sie keine Ahnung haben wovon man redet.


Mit nur 2 Stunden Verspätung komme ich im "Bohemian Burgers" an.
Ich bekomme leckeres veganes Chili serviert.
Leider habe ich die letzten male als ich Fleisch gegessen habe schlechte Erfahrungen mit meinem Darm gemacht.
Ich habe daher beschlossen zu versuchen wieder mehr vegetarisch und vegan zu essen.

Ich bin sichtlich erleichtert endlich etwas zu essen zu bekommen.
Tatsächlich bin ich während meiner Suche nach dem Burger Laden 2 mal am Burger Laden vorbeigelaufen.


Nachdem ich aufgegessen habe, den Mitarbeitern von meiner Reise erzählt hab und noch ein bisschen Smalltalk geführt habe mache ich mich wieder auf den Heimweg.
Natürlich ist es schon dunkel und ich finde meinen Heimweg nicht.
Nachdem ich 1 1/2 Stunden umherirre komme ich gegen 20.00 Uhr endlich im Hostel an.
Keine halbe Stunde später ist ein Riesen Spektakel im Garten.
Der Hostelhund "cira" hat die einäugige Nachbarskatze (wir nannten sie liebevoll "Twinky") geschnappt.
Nachdem wir den Hund angeleihnt haben, die Katze "beerigt" hatten und alle Gäste halbwegs beruhigt hatten konnten Sam und ich uns ein Feierabendbier gönnen.


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