Translate

Montag, 16. März 2015

Ohne Schlaf von Skopje nach Tirana

Es ist Samstag der 14.03
Mein letzter Tag in Mazedonien geht dem ende zu und ich beschließe noch ein letztes mal das Nachtleben von Skopje zu erforschen.
Mein Arbeitskollege Kiko hat mich in einen Irish Pub eingeladen in dem einige seiner Freunde auftreten.

Der Pub ist brechend voll, die Luft ist heiß und stickig und die Band macht mit klassischen irischen Trinklieder Stimmung.
Ich fühle mich sehr ausgelassen, trinke ein Bier und genieße die Zeit mit netten Menschen, guter Musik und Getränken.



Gegen 01.00 Uhr schließt der Pub und wir begeben uns in einen nahegelegenen Club.
Der Eintritt kostet 1,60€ und enthält bereits 1 Bier.
Im Club spielt ebenfalls eine Live Bands hits aus dem Radio und weitere Freunde meines Arbeitskollegen (der Mann links im Bild) gesellen sich zu uns.
Gegen 03.30 Uhr verlassen wir den Club.


Ich wache um 04.30 auf der Couch im Hostel auf, packe meine restlichen Sachen, verabschiede mich von meinem Arbeitskollegen und stapfe mit vollgepacktem Rucksack richtig Bahnhof.

Es ist 05.45 Uhr.
Ich sitze im Bus auf dem weg nach Tirana.
Ich werde beim Bäcker von betrunkenen Mazedoniern belästigt, am Eingang zum Busbahnhof werde ich von Sicherheitsleuten inspiziert, ich besteige denn Bus, ein wirklich sehr sehr genervter und unfreundlicher Mann öffnet die Tür, schmeißt meinen Rucksack in den Bus, meckert mich an und fährt dann los.
Ich bin auf dem Weg nach Tirana!
Der Bus fasst knapp 50 Leute, ich bin der einzige Gast.
Ich fühle mich wie im Stuttgarter Nachtbus nach Kaltental.
Ich habe sehr viele interessante aber auch gruselige Dinge über das Busfahren im Balkan gehört.
Nun werde ich selbst Zeuge was passieren wird.
Ich sitze in einem Bus, ganz allein auf dem Weg in eine unsichere Zukunft...ich mache ein Schläfchen.
Als ich nach einer halben Stunde aufwache hat der Bus 2 weitere Insassen und bis wir in Tirana ankommen werden es noch 20 weiterer sein.

Die Straßen von Mazedonien wie auch von Albanien sind nicht wirklich in einem guten Zustand.
Es fällt wirklich sehr schwer im Bus zu schlafen, mein Sitz ist kaputt und wackelt die ganze Zeit hin und her und ausserdem wird mir dank der Mischung von Bier vom Vorabend, Burek vom Bäcker und Fahrstil vom Busfahrer auch noch übel.


Mit 2 1/2 Stunde Verspätung komme ich nach einer harten Fahrt endlich in Tirana an.
Schon mein erster Blick zeigt mir eine wirklich schöne Stadt, voller Palmen und sonnigen Cafes.
Ich fühle mich direkt wohl.
Doch sofort fällt mir wieder ein dass ich keinen blassen Schimmer habe wohin ich gehen soll.
Zwar habe ich mir durch Workaway.com den Aufenthalt in einem Hostel gesichert doch ich habe natürlich vergessen in Mazedonien eine Karte oder eine Beschreibung der Route zum Hostel zu suchen.
Ich steige im Stadtzentrum aus und werde sofort von einer Bettlerin angesprochen.
Nachdem ich diese abgewiesen habe mache ich mich auf die Suche nach einem Geldautomat.
Naiver weiße habe ich mich auch nicht nach der Währung des Landes erkundigt und weiß am Geldautomat nicht wie viel ich abheben soll.
In Mazedonien wahren 1000 Dinar ungefähr 16€.
Doch wie wird es hier sein.


Großzügig hebe ich 3000 was auch immer ab und gehe in ein Cafè.
Dort trinke ich einen Kaffee und habe zudem freies Wifi.
Ich beantworte ein paar Nachrichten, stelle fest das 3000 LEK 22€ sind, zahle für den Kaffee 70 cent und mache mich mit einer Wegbeschreibung auf dem Weg zum Hostel.

                                                   

Nach über einer Stunde strammen Laufens und stauenden über die Stadt gebe ich auf und zeige einheimischen meine Karte (auf der es heißt dass ich vom Stadtzentrum nur 15 Minuten laufen müsse)
Niemand kennt das Hostel und langsam wird auch mir etwas mulmig.
Ich bin müde, habe noch nichts gegessen, mein Rucksack ist schwer und es ist schon fast halb 5.
Nach viel hin und her beschließe ich mit einem einheimischen ein Taxi zu suchen.
Auch der Taxifahrer kennt das Hostel nicht aber ist bereit mich für 400 LAK (knapp 3 €) in die nähe des Hostels zu fahren.
Wie es scheint war ich in einer völlig falschen Ecke der Stadt da wir fast 15 Minuten fahren.
Auch der Taxifahrer hält 2 mal an um Passanten nach dem Weg zu fragen.
Endlich komme ich gegen 17.00 Uhr im Hostel an.
Ich bin verschwitzt, müde aber glücklich.
Das Hostel präsentiert sich als wirklich paradiesischer Ort.
Überall sind Orangen und Zitronenbäume, auf der Terrasse sitzen 4 Leute, trinken zusammen und heißen mich sofort in der Gemeinschaft willkommen.
Zum ersten mal in meiner Reise habe ich ein eigenes Bett und einen eigenen kleinen Schrank in dem ich meinen Rucksack versorgen kann.
Nachdem ich geduscht habe gehe ich in einen kleinen Laden, kaufe Nudeln und Tomatensoße, koche schnell, esse schnell und um 19.00 Uhr liege ich auch schon schlafend in meinem Bett!




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen